Upskilling: Was ist das und warum ist es heute wichtiger denn je?

Digitale Transformation, Fachkräftemangel, rasante Marktveränderungen –  einige der aktuellen Herausforderungen, an denen so gut wie kein Unternehmen mehr vorbeikommt. Doch auch für diese Challenge gibt es Lösungen, eine davon lautet: Upskilling. Damit gemeint ist die "Weiterqualifizierung" oder "Höherqualifizierung" von Mitarbeitenden. Upskilling zielt darauf ab, vorhandene Kompetenzen zu erweitern oder neue Fähigkeiten in einem ähnlichen Bereich zu erwerben. Und genau darauf kommt es auf dem innovationsgetriebenen Markt mehr denn je an. So nutzen laut einer Benchmarking Studie vom eLearning Journal bereits 73 Prozent der Unternehmen Upskilling-Maßnahmen, um Kompetenzlücken zu schließen. Zeit also, die fachliche Weiterbildung in Ihrem Unternehmen voranzutreiben. Wie Sie Upskilling erfolgreich in Ihrem Unternehmen umsetzen, welche zahlreichen Vorteile es enthält und wie ein Upskilling-Programm aussehen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.   

Was Sie in diesem Blog erwartet: 

  1. Was ist Upskilling?
  2. Was ist der Unterschied zwischen Upskilling und Reskilling?
  3. Warum Upskilling heute wichtiger ist denn je
  4. 6 Vorteile von Upskilling in Unternehmen
  5. 6 Vorteile von Upskilling für Arbeitnehmer:innen
  6. Beispiele von Upskilling-Maßnahmen aus sechs Sektoren
  7. Wie Unternehmen ein Upskilling-Programm gestalten können
  8. Wirksame Methoden und Tools für das Upskilling

 

Was ist Upskilling?

Unter Upskilling versteht man einen Prozess, bei dem Mitarbeitende ihre Fähigkeiten ausbauen, um sich in ihrer aktuellen Rolle weiterzuentwickeln.  Es ist eine strategische Entscheidung für Unternehmen, die ihre Teams auf zukünftige Herausforderungen und Innovationen in ihrem Bereich vorbereiten wollen. 

Anstatt (nur) neue Talente anzuwerben, investieren Unternehmen mit Upskilling in die Verbesserung der Kenntnisse und Fähigkeiten ihrer bestehenden Mitarbeiter. Dies fördert nicht nur das Engagement und die Motivation der Mitarbeiter, sondern steigert auch die Gesamtproduktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Mit Upskilling geben Sie Ihrem Team das nötige Werkzeug in die Hand, um nicht nur heute erfolgreich zu sein, sondern auch morgen auf dem Markt die Nase vorn zu haben.

Für Arbeitnehmende ist die Weiterbildung am Arbeitsplatz von entscheidender Bedeutung, da sie dadurch nicht nur ihre derzeitigen Aufgaben effizienter ausführen können, sondern auch die Möglichkeit haben, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln. Durch die Investition in Upskilling fördern Unternehmen somit das persönliche Wachstum und die berufliche Weiterentwicklung ihrer Belegschaft. Gleichzeitig fühlen sich Mitarbeitende durch die Investitionen in Weiterbildung stärker wertgeschätzt, was die Bindung stärkt, das Engagement erhöht und die Fluktuation verringert. 

Darüber hinaus trägt ein starkes Upskilling-Programm zum Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke bei. Unternehmen, die für ihr Engagement in der Personalentwicklung bekannt sind, ziehen leichter Talente an. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, kann ein gut entwickeltes Upskilling-Programm der entscheidende Faktor für potenzielle Bewerber:innen sein, die an ihrem Arbeitsplatz wachsen und sich weiterentwickeln möchten.

 

Was ist der Unterschied zwischen Upskilling und Reskilling? 

Obwohl Upskilling und Reskilling beide auf die Entwicklung von Mitarbeitenden abzielen, dienen sie jeweils einem anderen Zweck. Upskilling bezieht sich auf den Prozess, bei dem Mitarbeitende neue Fähigkeiten erlernen, die ihr vorhandenes Wissen vertiefen und erweitern, und zwar speziell für ihre aktuelle Position. Ziel ist es, ein tieferes Expertenwissen für den eigenen Fachbereich aufzubauen, die eignen Fähigkeiten zu verbessern und diese stetig auszubauen.

Mit Reskilling hingegen ist der Erwerb völlig neuer Kompetenzen gemeint, die für eine andere Funktion oder Rolle innerhalb des Unternehmens benötigt werden. Dies ist häufig der Fall, wenn technologische Veränderungen Arbeitsplätze überflüssig machen oder wenn ein Unternehmen seine Ausrichtung ändert und von seinen Mitarbeitenden andere Fähigkeiten verlangt. Reskilling ist also eine Strategie, die dazu dient, die Arbeitnehmenden auf einen unternehmensinternen Karrierewechsel vorzubereiten.

Durch das Angebot von Up- und Reskilling-Maßnahmen sorgen Unternehmen für ein flexibles und anpassungsfähiges Arbeitsumfeld, in dem sich die Mitarbeitenden weiterentwickeln und zum Erfolg des Unternehmens beitragen können, unabhängig von externen Veränderungen auf dem Markt.

 

Warum Upskilling heute wichtiger ist denn je

Upskilling ist nicht nur ein strategischer Schritt für künftiges Wachstum, sondern auch ein wesentlicher Schritt, um in der modernen Wirtschaft relevant und wettbewerbsfähig zu bleiben. In einer Zeit der rasanten technologischen Entwicklungen ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Mitarbeitenden kontinuierlich weiterzubilden. Upskilling ist deshalb wichtiger denn je, weil es den Unternehmen ermöglicht, schnell auf sich verändernde Branchen und neue Technologien zu reagieren.

Die so genannte „Skill-Gap-Crisis“ (z. dt. Kompetenzkrise), die derzeit in vielen Unternehmen vorherrscht, verstärkt die Dringlichkeit von Weiterbildungsmaßnahmen zusätzlich. Das unterstreicht auch eine Studie von Gartner, bei der herauskam, dass 58 Prozent der Arbeitnehmenden nicht über die erforderlichen Kompetenzen verfügen, um ihre derzeitige Tätigkeit effektiv auszuüben. Die zunehmenden Skill Gaps sehen auch 74 Prozent der CEOs laut einer Studie von PWC als das größte Wachstumshindernis für ihr Unternehmen. Untersuchungen der Europäischen Kommission haben darüber hinaus gezeigt, dass Kompetenzlücken zu einem versteckten Produktivitätsverlust von 25% führen können. Letztlich setzt dieser enorme Mangel an grundlegenden Kompetenzen und Fähigkeiten sowohl die Arbeitnehmenden als auch die Unternehmen unter erheblichen Druck und unterstreicht die Notwendigkeit, diese Kompetenzlücken schnellstmöglich zu schließen. 

Diese Kompetenzlücken entstehen, weil sich die erforderlichen Qualifikationen für Rollen und Positionen schneller verändern, als sich Arbeitnehmende durch traditionelle Lernweisen weiterentwickeln können. Dies führt zu einer Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten, die sie besitzen, und den Fähigkeiten, die für eine effektive Ausübung ihrer Tätigkeit erforderlich sind. Die Folge sind nicht nur weniger Produktivität und Innovation, sondern auch zu mehr Stress und Unsicherheit bei den Beschäftigten. Indem sie sich auf kontinuierliche Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten konzentrieren, können Unternehmen interne Skill-Gaps wirksam schließen und sicherstellen, dass ihre Teams für die Herausforderungen von morgen gerüstet sind.

Die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung trägt ebenfalls zum Entstehen von Kompetenzlücken und zur Dringlichkeit von Weiterbildungsmaßnahmen bei. Viele traditionelle Fähigkeiten verlieren an Bedeutung, während die Nachfrage nach digitalen Fähigkeiten und anderen wichtigen Fähigkeiten wie kreatives Denken, Problemlösung und emotionaler Intelligenz steigt. Unternehmen, die Upskilling-Maßnahmen proaktiv durchführen, stellen somit sicher, dass ihre Mitarbeitenden zukunftsfähig bleiben. 

Schließlich spielt auch der globale Wettbewerb eine Rolle. Wer seine Mitarbeitenden stetig weiterentwickelt, ist innovativer und kann dadurch seine Position auf dem Markt stärken. 

 

6 Vorteile von Upskilling in Unternehmen

Upskilling bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich, die sich sowohl kurz- als auch langfristig positiv auf die Mitarbeitenden und das Unternehmen als Ganzes auswirken. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile aus der Sicht des Arbeitgebers:

  1. Erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit und Engagement
    Mitarbeitende, die die Möglichkeit haben, in ihrer derzeitigen Funktion zu lernen und sich weiterzuentwickeln, fühlen sich mehr wertgeschätzt und engagieren sich stärker bei ihrer Arbeit. Dies führt zu höherer Zufriedenheit und geringerer Personalfluktuation.

  2. Gesteigerte Produktivität
    Wenn Mitarbeitende mit neuen Fähigkeiten und Kenntnissen ausgestattet werden, können sie ihre Aufgaben effizienter und effektiver erledigen. Dies führt zu einer allgemeinen Produktivitätssteigerung innerhalb des Unternehmens.

  3. Innovation und Kreativität
    Upskilling fördert Kreativität und Innovation, da die Belegschaft neue Techniken lernt, die sie bei ihrer Arbeit anwenden können. Dies kann zu besseren Problemlösungen und neuen Ansätzen zur Erfüllung der Kundenbedürfnisse führen.

  4. Talente anziehen und binden
    Unternehmen, die in die Weiterbildung investieren, werden von potenziellen Bewerber:innen oft als attraktive Arbeitgeber angesehen. Dies hilft nicht nur bei der Gewinnung von Talenten, sondern auch bei der Bindung wertvoller Mitarbeitender, die nach Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten suchen.

  5. Überbrückung von Skill Gaps
    Wie bereits erwähnt, trägt Upskilling dazu bei, die Lücke zwischen den derzeitigen und den künftig benötigten Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden zu schließen. Unternehmen werden dadurch flexibler und anpassungsfähiger an sich ändernde Marktbedingungen.

  6. Kosteneinsparungen
    Ein oft übersehener Vorteil von Upskilling sind Kosteneinsparungen. Wenn Sie in die Entwicklung aktueller Talente investieren, müssen Sie weniger Geld für die Einstellung neuer Mitarbeitender ausgeben. Dies spart nicht nur die Kosten, die mit der Einstellung und Einarbeitung verbunden sind, sondern verringert auch die Risiken und Kosten, die durch eine mögliche Frühfluktuation entstehen. Darüber hinaus führt Upskilling häufig zu einer effizienteren Arbeitsausführung, was wiederum die Betriebskosten senkt.

Mit Upskilling können Unternehmen also nicht nur ihre Wettbewerbsposition stärken, sondern auch eine motivierte, zufriedene und engagierte Belegschaft aufbauen.

 

6 Vorteile von Upskilling für Arbeitnehmer:innen

Auch Arbeitnehmende profitieren beim Upskilling von vielen Vorteilen, die nicht nur ihrer Karriere, sondern auch ihrer persönlichen Entwicklung zugutekommen. Hier sind einige der wichtigsten davon:

  1. Berufliche Entwicklung
    Upskilling ermöglicht es den Arbeitnehmenden, innerhalb des Unternehmens in höhere Positionen aufzusteigen. Es erhöht ihre Chancen auf Beförderungen und eröffnet neue Möglichkeiten, so dass sie eine erfüllte Berufslaufbahn einschlagen können.

  2. Verbesserte Beschäftigungsfähigkeit
    Durch das Erlernen neuer und relevanter Fähigkeiten und Kompetenzen bleiben Arbeitnehmende auf dem Arbeitsmarkt attraktiv. Dadurch verbessern sich ihre Chancen auf einen attraktiven Arbeitsplatz, sowohl innerhalb des aktuellen Unternehmens als auch darüber hinaus.

  3. Größeres Selbstvertrauen und mehr Unabhängigkeit
    Mit den richtigen Kompetenzen fühlen sich Mitarbeitende selbstbewusster und sind besser in der Lage, Probleme zu lösen und eigenständig Entscheidungen zu treffen. Dies erhöht ihre Unabhängigkeit und ihre Fähigkeit, einen Beitrag zum Team zu leisten.

  4. Persönliche Zufriedenheit
    Lernen und persönliches Wachstum tragen wesentlich zur allgemeinen Zufriedenheit und zum Wohlbefinden der Arbeitnehmenden bei. Der Prozess der Aneignung neuer Fähigkeiten kann anregend und bereichernd sein und zu größerer persönlicher Zufriedenheit führen.

  5. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
    Durch Weiterbildungsmaßnahmen werden die Arbeitnehmenden flexibler und können sich leichter an Veränderungen in ihrer Rolle oder in der Branche anpassen. Dies macht sie widerstandsfähiger gegenüber künftigen Marktveränderungen und Herausforderungen.

  6. Größere Arbeitsplatzsicherheit
    Arbeitnehmende, die ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln, sind weniger anfällig für Entlassungen bei organisatorischen Veränderungen oder wirtschaftlichen Umschwüngen. Ihr großes Set an Kompetenzen und Fähigkeiten macht sie nämlich zu einem unverzichtbaren Bestandteil ihres derzeitigen Teams und lässt sie auch in neuen Teams schneller Fuß fassen. 

Upskilling ist also nicht nur für Arbeitgeber von Vorteil, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die persönliche Entwicklung und die Arbeitszufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden.

 

Beispiele von Upskilling-Maßnahmen aus sechs Sektoren

Die folgenden Beispiele zeigen, wie Unternehmen aus verschiedenen Sektoren Upskilling nicht nur nutzen, um der aktuellen Marktsituation gerecht zu werden, sondern auch, um proaktiv auf die Zukunft vorbereitet zu sein.

  1. Tech-Giganten setzen auf digitale Kompetenzen
    Viele große Technologieunternehmen wie Google und Microsoft bieten umfassende Schulungsprogramme an, um ihre Mitarbeitenden in den Bereichen Cloud-Technologien, künstliche Intelligenz und Datenanalytik weiterzubilden. Diese Programme sollen den digitalen Wandel beschleunigen und die Innovation in den Unternehmen vorantreiben.

  2. Schulung von Einzelhändlern für die digitale Welt
    Internationale Einzelhandelsketten haben Programme eingeführt, um ihre Mitarbeitenden in den Bereichen E-Commerce und digitaler Kundenservice zu schulen. In den Niederlanden hat sich beispielsweise H&M verpflichtet, seine Mitarbeitenden zu schulen, um den Online-Verkauf zu fördern und die Kundeninteraktion über digitale Kanäle zu optimieren. Damit wird das Personal auf die Verlagerung von physischen Geschäften zu Online-Plattformen vorbereitet, was in einem zunehmend digitalen Einzelhandelsumfeld unerlässlich ist.

  3. Gesundheitseinrichtungen setzen auf fortschrittliche medizinische Technologien
    Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen investieren in Weiterbildungsinitiativen, um ihr Personal z. B. im Umgang mit den neuesten medizinischen Geräten und Techniken wie robotergestützter Chirurgie und Telemedizin zu schulen, damit sie eine bessere Versorgung bieten können. So gibt es beispielsweise spezielle Schulungsprogramme für den Einsatz neuer MRT-Scanverfahren und minimalinvasiver chirurgischer Methoden. Diese Programme versetzen das medizinische Personal in die Lage, die neuesten Technologien zu nutzen, was unmittelbar zu einer verbesserten Patientenversorgung und besseren Ergebnissen beiträgt.

  4. Finanzsektor setzt auf Cybersicherheit
    Banken und Finanzinstitute haben die Notwendigkeit erkannt, ihre Mitarbeitende insbesondere in den Bereichen Cybersicherheit und Betrugsprävention weiterzubilden. Mit regelmäßigen Schulungen und Simulationen bereiten sie ihre Mitarbeitenden darauf vor, Bedrohungen der Cybersicherheit zu erkennen und darauf zu reagieren, was angesichts der Zunahme digitaler Bankgeschäfte und der Risiken von Cyberangriffen von entscheidender Bedeutung ist.

  5. Kommunen konzentrieren sich auf den Ausbau von digitalen Kompetenzen 
    Da die Technologisierung zukünftig noch weiter zunehmen wird, ist es gerade für den öffentlichen Sektor von höchster Priorität, entsprechende Kenntnisse und Kompetenzen in der Belegschaft auszubilden. Es braucht deshalb ein umfassendes (digitales) Lernangebot, das Angestellten dabei hilft, stetig neue Kompetenzen zu erlernen. Nur so können Institutionen zukunftssicher agieren und effektiv auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt reagieren. Wie wichtig das ist, zeigen die vermehrten Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen. Ungeschulte Mitarbeitende sind dabei die größte Schwachstelle, denn ihr Unwissen kann das Tor für Cyber-Kriminelle öffnen. 

  6. Hightech-Unternehmen rüsten für Automatisierungen auf 
    Weltweit konzentrieren sich Hightech- und Maschinenbauunternehmen auf den Ausbau von Fähigkeiten und Kompetenzen, die im Zusammenhang mit Automatisierung und Robotik stehen. Diese Fähigkeiten sind unerlässlich, um die Effizienz und Produktivität am Arbeitsplatz zu steigern und die Mitarbeitenden zu befähigen, mit modernen Maschinen zu arbeiten.


Wie Unternehmen ein Upskilling-Programm gestalten können

Die Einrichtung eines erfolgreichen Upskilling-Programms erfordert einen strategischen Ansatz. Im Folgenden finden Sie einige Schritte, die Unternehmen bei der Strukturierung ihrer Weiterbildungsinitiativen befolgen können:

Schritt 1: Erfassen Sie den Kompetenzbedarf

Beginnen Sie mit einer gründlichen Analyse des aktuellen und künftigen Skill-Bedarfs. Dazu gehören die Ermittlung von Kompetenzdefiziten und die Erfassung des künftigen Kompetenzbedarfes. Umfragen, Mitarbeiterbefragungen und Feedback von Führungskräften können hier wertvolle Erkenntnisse liefern.

Tipp:  Skill Matrix ist eine Tabelle, die die Fähigkeiten und Kompetenzniveaus aller Mitarbeitenden innerhalb der Organisation klar aufzeigt. Dies hilft den Führungskräften zu erkennen, wo Kompetenzlücken bestehen und welche Kompetenzen entwickelt werden müssen, um strategische Ziele zu erreichen.

Skill Maps hingegen sind detaillierte Darstellungen von Fähigkeiten innerhalb bestimmter Teams oder von einzelnen Mitarbeitenden. Skill Maps können dabei helfen, den Entwicklungsbedarf auf einer persönlicheren Ebene zu verstehen, was für die Anpassung von Weiterbildungsinitiativen unerlässlich ist. Durch die Gegenüberstellung der aktuellen Fähigkeiten mit den gewünschten Fähigkeiten können Führungskräfte gezielte Lernpfade entwerfen, die sowohl das Wachstum des einzelnen Mitarbeitenden als auch die Gesamtziele des Unternehmens unterstützen.

Schritt 2: Entwerfen Sie ein Upskilling-Programm

Entwickeln Sie ein maßgeschneidertes Schulungsprogramm, das nicht nur den besonderen Bedürfnissen des Unternehmens entspricht, sondern auch die individuellen Lernpräferenzen der Mitarbeitenden berücksichtigt. Dies kann von Online-Kursen und Workshops bis hin zu Schulungen am Arbeitsplatz und Mentoring-Programmen reichen. 

Es ist wichtig zu erkennen, dass die Lernpräferenzen nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch zwischen den Generationen variieren können. Millennials und die Generation Z bevorzugen zum Beispiel eher digitales Lernen über mobile Plattformen und interaktive Apps als ältere Generationen. Letztere profitieren dagegen eher von traditionellen Präsenzschulungen oder strukturierten Workshops.

Indem Sie diese Präferenzen berücksichtigen und eine Vielzahl von Lernmethoden anbieten, z. B. E-Learning, persönliche Schulungen, Video-Tutorials und praktische Workshops, stellen Sie sicher, dass das Schulungsmaterial für alle Mitarbeitende zugänglich und ansprechend ist. Dies erhöht nicht nur das Engagement und die Effektivität des Lernprozesses, sondern trägt auch zu einer höheren Zufriedenheit und besseren Lernergebnissen bei.

Schritt 3: Arbeiten Sie mit Schulungsanbietern zusammen

Arbeiten Sie mit spezialisierten Schulungsanbietern zusammen, um Zugang zu hochwertigen Schulungsmaterialien und Fachwissen zu erhalten. Ein Lernmanagementsystem (LMS) (Learning Management System) kann dabei eine entscheidende Rolle spielen, da es als Schnittstelle zu den Schulungsanbietern fungiert. So trägt ein LMS dazu bei, die Suche nach den richtigen Schulungspartnern und deren Integration in die bestehende Schulungsplattform zu vereinfachen.

Mit einem LMS, können Organisationen somit problemlos Kursangebote von verschiedenen Trainingsanbietern suchen und in ihre eigene Lernumgebung integrieren. Das erleichtert es auch,  vielfältige und personalisierte Lernwege anzubieten, die nahtlos auf die Bedürfnisse des Unternehmens und die zu entwickelnden Kompetenzen abgestimmt sind. Darüber hinaus ermöglicht ein Lernmanagmentsystem eine effizientere Verwaltung von Schulungsinitiativen, da die gesamte Verwaltung, Nachverfolgung und Berichterstattung zentralisiert sind.

Diese Integration steigert nicht nur die Effizienz, sondern gewährleistet auch ein einheitliches Lernerlebnis für Ihre Mitarbeitenden, was für den Erfolg Ihres Upskilling-Programms entscheidend ist. Das bringt uns direkt zum nächsten Schritt: dem Einsatz der richtigen Technologie.

Schritt 4: Setzen Sie die richtige Technologie ein

Nutzen Sie Lernplattformen und andere digitale Tools zur Unterstützung des Lernens. Bei der Auswahl der richtigen Technologie, z. B. eines Lernmanagementsystems (LMS) oder anderer digitaler Lernwerkzeuge, ist es wichtig, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Unternehmen sollten nicht nur auf die Funktionen und Möglichkeiten der Technologie achten, sondern auch auf ihre Benutzerfreundlichkeit und die Integration in bestehende Systeme.

Es ist ratsam, Demos mit den Anbietern durchzuführen, um die Benutzeroberfläche und die Funktionen der Lernplattform aus erster Hand kennenzulernen und zu beurteilen, ob sie den spezifischen Lernbedürfnissen Ihrer Organisation entspricht. Holen Sie sich auch Referenzen von anderen Unternehmen ein, vorzugsweise aus Ihrem  Sektor. Diese Referenzen geben Aufschluss über die Leistung und Zuverlässigkeit der Technologie und darüber, wie effektiv sie bei ähnlichen Anwendungen ist.

Durch eine gründliche Recherche erhöhen Sie die Chancen auf eine erfolgreiche Implementierung des digitalen Tools und maximieren die Wirkung des Upskilling-Programms. 

Schritt 5: Holen Sie Feedback ein

Überwachen Sie den Fortschritt von Schulungsprogrammen und sammeln Sie Feedback von den Teilnehmenden. Ein Lernmanagementsystem (LMS) kann dabei eine entscheidende Rolle spielen, da es Feedback automatisiert sammelt und auswertet. Mit einem LMS können Organisationen problemlos Umfragen und Feedback-Formulare am Ende jedes Kurses oder Moduls integrieren, so dass die Teilnehmer:innen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse sofort mitteilen können.

Digitale Tools, wie z. B. die Lernplattform von Studytube, ermöglichen es der Organisation, in Echtzeit Daten über die Wirksamkeit des Schulungsmaterials und die Lernerfahrung der Mitarbeiter zu sammeln. Das gesammelte Feedback kann dann genutzt werden, um Inhalte, Methoden selbst anzupassen und zu verbessern. Auf diese Weise entsteht ein dynamischer Lernprozess, bei dem die Schulungsinhalte auf Basis des direkten Feedbacks von Nutzer:innen kontinuierlich optimiert werden.

Darüber hinaus kann das LMS Analysefunktionen bereitstellen, die Trends und Muster im Feedback erkennen und so helfen, systematische Probleme oder Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Mit diesen fortschrittlichen Funktionen können Unternehmen ihre Weiterbildungsprogramme nicht nur schnell anpassen, sondern auch strategisch verfeinern, um eine maximale Wirkung und Zufriedenheit zu gewährleisten.

Schritt 6: Fördern Sie eine Kultur des kontinuierlichen Lernens

Um eine lernende Organisation zu werden, müssen Sie eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Entwicklung fördern. Dazu gehören einige bewährte Verfahren:

    • Führungskräfte als Vorbilder
      Es ist wichtig, dass Führungskräfte als Vorbilder agieren, die die Bedeutung des kontinuierlichen Lernens betonen und selbst aktiv an Lernaktivitäten teilnehmen. Ein sichtbares Engagement der Führungskräfte inspiriert Mitarbeitende, ihre Lernziele ebenfalls ernst zu nehmen.

    • Lernen in die täglichen Aktivitäten integrieren
      Machen Sie das Lernen zu einem festen Bestandteil der täglichen Aufgaben. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, sich während der Arbeitszeit weiterzubilden, und stellen Sie ihnen die nötigen Mittel und die Zeit dafür zur Verfügung.

    • Klare Lernziele und Lernwege festlegen
      Definieren Sie klare Karrierepfade und bieten sie effektive Lernpfade an, die den Mitarbeitenden helfen, ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Nur wenn Mitarbeitende auch wissen, was und warum sie lernen, gehen sie die eigene Weiterbildung motiviert an. 

    • Unterstützung und Ressourcen bereitstellen
      Stellen Sie sicher, dass Mitarbeitende einen Zugang zu den notwendigen Lernressourcen haben, wie z. B. Schulungen, Workshops und Online-Kurse. Fördern Sie die Lernbereitschaft, indem Sie  finanzielle Ressourcen und genügend Lernzeit zur Verfügung stellen.

    • Feedback geben und Anerkennung zeigen
      Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden Feedback über Lernprogramme zu geben und erkennen Sie die Bemühungen und Leistungen der Mitarbeiter an. Die Wertschätzung von Lernerfolgen kann durch formale Anerkennungssysteme oder informelle Würdigungen erfolgen.

    • Flexible Lernmethoden anwenden
      Lassen Sie Ihren Mitarbeitenden die Wahl, wie sie lernen wollen. Einige bevorzugen vielleicht das Selbststudium, während andere eher von Gruppenunterricht oder praktischer Erfahrung profitieren.

    • Kommunikation und Zusammenarbeit fördern
      Gestalten Sie ein Umfeld, das zum Austausch von Wissen und gemeinsamen Lernen anregt. Dies kann durch interne Seminare, Workshops und Diskussionsforen erfolgen.

Durch die Anwendung dieser bewährten Verfahren können Unternehmen eine starke Lernkultur aufbauen, die nicht nur den derzeitigen Mitarbeitenden zugutekommt, sondern auch das Unternehmen als Ganzes für künftige Talente attraktiver macht.

Wenn Sie mehr über die Bedeutung einer gelebten Lernkultur in Unternehmen erfahren möchten, dann lesen unseren Artikel: „Auf dem Weg zum Skill-basierten Lernen: Die Bedeutung einer gelebten Lernkultur und ihr Status in deutschen Unternehmen“

 

Wirksame Methoden und Tools für das Upskilling

Upskilling erfordert eine Kombination aus innovativen Methoden und leistungsfähigen Tools, um effektiv zu sein. Im Folgenden werden einige beliebte Methoden und Tools vorgestellt, die Unternehmen zur Stärkung ihrer Upskilling-Programme einsetzen können:

  • E-Learning Anbieter
    Digitale Schulungsanbieter wie GoodHabitz, Udemy und LinkedIn Learning bieten Zugang zu einer breiten Palette von Kursen, die Fähigkeiten wie Programmierung, Projektmanagement und wichtige Soft-Skills abdecken. Sie sind flexibel und lassen sich leicht an die individuellen Lernbedürfnisse anpassen. Darüber hinaus lassen sie sich über eine Learning Experience Platform (LXP) zentral abbilden und so der gesamten Belegschaft zur Verfügung stellen. 
  • Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR)
    Bei technischen Schulungen oder komplexen Prozessen können VR und AR eine immersive Lernerfahrung bieten, die mit herkömmlichen Methoden nicht erreicht werden kann. So kann Virtual Reality beispielsweise für Sicherheitsschulungen eingesetzt werden oder um Mitarbeitenden die Bedienung komplexer Maschinen in einer risikofreien Umgebung zu ermöglichen.
  • Microlearning
    Unter Microlearning versteht man eine Lernmethode, bei der Informationen in kleinen, gut verdaulichen Einheiten präsentiert werden. Durch regelmäßiges Lernen in kurzen Einheiten und gezielte Wiederholungen werden Inhalte effektiver verinnerlicht und der Transfer in die Praxis gestärkt. Mit einer digitalen Lernplattform können Personalentwickelnde individuelle Microlearnings in kürzester Zeit selbst erstellen.
  • Mentoren und Peer-Coaching
    Unternehmensinterne Mentoren können weniger erfahrenen Mitarbeitenden helfen, sich neues Wissen anzueignen. Dies fördert nicht nur den Transfer von implizitem Wissen, sondern stärkt auch die internen Beziehungen und die Zusammenarbeit.
  • Lernmanagementsystem (LMS)
    Ein LMS wie das von Studytube kann genutzt werden, um Lerninhalte zu organisieren, Fortschritte zu überwachen und Feedback zu sammeln. Ein gutes LMS lässt sich nahtlos mit anderen Lerntools integrieren und bietet eine zentrale Plattform für alle Weiterbildungsinitiativen. Mit der intelligenten KI-Integration ermöglicht das LMS von Studytube sogar die Erstellung umfassender Skill-Maps für jedes Team und jeden einzelnen Mitarbeitenden. Im Anschluss erhalten die Lernenden einen individuellen Lernpfad, der es ihnen ermöglicht, notwendige Kompetenzen auszubauen.

Sie suchen nach einem effizienten Tool, um Upskilling-Maßnahmen in Ihrem Unternehmen durchzuführen? Dann ist unser Skill Navigator genau das Richtige für Sie! Unser Tool hilft Ihnen, Kompetenzen in Ihrem Unternehmen zu erfassen und Defizite aufzudecken. Außerdem stellt es Ihnen maßgeschneiderte Lerninhalte bereit, um Ihr Upskilling-Programm gezielt und effizient zu gestalten. Melden Sie sich jetzt für den Beta-Test des Skill Navigators an und überzeugen Sie sich selbst: Zum Beta-Test anmelden.

Skill Navigator_Beta Test

 

Die umfassendste Lernplattform

Mit der umfangreichen Lernplattform von Studytube können Unternehmen ihr Lernangebot an einem zentralen Ort bündeln, optimieren und verwalten. Sie wollen mehr Wissen? Unsere Experten beraten Sie gerne!

Entdecken Sie, wie Studytube Ihre Organisation auf die Zukunft vorbereiten kann.